Unterrichtsmaterial zu kurzen Erzählungen aus dem „Paternoster“

1. Die Texte

Paternoster_Frontcover[3]„Paternoster – Vom Auf und Ab des Lebens“:
Diese Sammlung kürzerer Erzähltexte, verfasst von 20 renommierten Autoren, darunter Herausgeber Christian Oelemann, ist 2015 erschienen  im Verlag 3.0: http://verlag-shop.com/Paternoster-vom-Auf-und-Ab-des-Lebens. Die erste Besonderheit dieser Anthologie: Die Autorenhonorare werden an ein Kinderhospiz in Wuppertal gespendet.

Die zweite Besonderheit – und das macht die Sammlung so interessant für die Schule: Der pensionierte Kunstlehrer Malte Roß hat 20 dieser Texte Grafiken im Stil der „Digital Art“ illustriert bzw. malerisch interpretiert.

2. Malte Roß zu seinen Grafiken

(C) Malte Ross 2015

„Seit den Neunzigerjahren arbeite ich vornehmlich mit einem Grafiktablett, das sich wie Papier und Pinsel benutzen lässt. Außer dem flachen Tablett, das wie ein Zeichenbrett genutzt wird, gehört dazu ein elektronischer Stift, der fortlaufend Daten über die Druckstärke und Bewegung an das Tablett sendet. Mit 2048 Druckstufen sind Grafiktabletts feinfühlig genug, um jeglichen Andruckunterschied für Deckkraft oder Duktus umzusetzen.

Auf dem Grafiktablett kann also absolut echt gemalt und gezeichnet werden – mit dem einzigen Unterschied, dass das Ergebnis nur auf dem Monitor angezeigt wird.
Will man die Bilder in einer Kunstausstellung präsentieren, muss man sie entweder ausdrucken oder projizieren (was die üblichen Wege sind) oder man hängt die Monitore und Zeichentabletts an die Wand, was beispielsweise der britische Künstler David Hockney in der Ausstellung „A Bigger Picture“ im Kölner Museum Ludwig und in der Royal Academy in London getan hat. Letzteres ist natürlich eindeutig die kostspieligere Variante.

Die vielfältigen Formen der digitalen Zeichnung oder Malerei haben sich mittlerweile im Kunstbetrieb und an Kunsthochschulen zu einer anerkannten Kunstrichtung entwickelt und werden dort unter dem Begriff „Digital Art“ abgehandelt.

Bevor ich ein digitales Bild erstellen kann, brauche ich erst die Idee, dann die Skizze und die Farbvorstellung. Die Entstehung eines Bildes auf dem Bildschirm ist eine Arbeit mit Bruchteilen von Millimetern. Sie braucht Ausdauer, Fantasie, Ruhe und Kenntnis. Alles also, was man auch für das herkömmliche Zeichnen braucht.

Beim Leinwandbild habe ich Pinsel, Schwämmchen und mehr zur Hand, um es nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Am Computer benutze ich Tools, die diesen Werkzeugen entsprechen. Es wird gefärbt, gewischt, schattiert, Ausdruck verliehen. All dies sind Fertigkeiten, die einem kein Computer abnehmen kann. Er stellt mir ja nur ein paar Werkzeuge zur Verfügung.

Kunst (jedenfalls in Bildform) wird ja nun auch nicht durch saubere Striche und so weiter definiert, sondern durch die Basics: Perspektive, Komposition, Farbwahl, Tonwerte, Lichtverhältnisse, Kontraste und so weiter. Dabei können einem Tools wie Photoshop oder Painter, die in der Digitalen Kunst genutzt werden, nicht helfen – zwar kann man mit ihnen Farben und so weiter nachbearbeiten – die Entwicklung einer Bildidee und ihre Umsetzung, die Gestaltung und bewusste Anordnung der bildnerischen Elemente wie auch deren Organisation und Aufbau können ebenso wenig vom Computer übernommen werden wie auch die Verteilung und Kombination von Farben sowie die Betonung bestimmter Richtungen. Dies alles bleibt originäre Aufgabe des Künstlers.
So wenig Pinsel und Papier ohne menschliche Aktivität und Gestaltungskraft ganz „selbständig“ Bilder erzeugen können, so wenig können dies auch Grafiktablett und elektronischer Stift.

3. Die besonden Chancen des „Paternoster“ im Unterricht

Was die Texte für die Schule besonders geeignet erscheinen lässt, sind also nicht nur ihre unverbrauchte Frische, sondern auch ihr Zusammenspiel mit den 20 Grafiken, die übrigens aufgrund ihrer Modernität bei vielen Schüler/innen auf Begeisterung stoßen. Welches Buch bietet schon die Chance, dass kürzere Erzählungen und ansprechende Bilder sich für einen caritativen Zweck miteinander verbinden?

4. Vorschläge für den Unterricht

  • Zunächst kann man den Schüler/innen erläutern, wie ein „Paternoster“ funktioniert, denn der zieht sich als Leitmotiv durch alle Bilder. Meine Klasse fand diese alte Technik richtig spannend.
  • Vielleicht bietet es sich ja auch an, über ein Kinderhospiz zu sprechen, eventuell auch anhand der Homepage dieser Einrichtung in Wuppertal, an die die Autorenhonorare gespendet werden: Kinderhospiz Burgholz.
  • Die weiteren Vorschläge für den Unterricht erreicht man über die Navigation.