Der Lebensretter (Christian Oelemann)

1. Text

Die folgenden Unterrichtsvorschläge beziehen sich auf die Erzählung „Der Lebensretter“ von Christian Oelemann in Paternoster – Vom Auf und Ab des Lebens (S. 142 – 146)“, der auch Herausgeber dieser Sammlung ist. Die kürzeren Erzähltexte wurden von 20 renommierten Autoren verfasst und sind 2015 erschienen  im Verlag 3.0. Wenn Sie den Text im Unterricht verwenden möchten, können Sie das Buch hier kaufen:
http://verlag-shop.com/Paternoster-vom-Auf-und-Ab-des-Lebens
Sie unterstützen damit gleichzeitig ein Kinderhospiz in Wuppertal, denn alle Autorenhonorare werden dorthin gespendet.

2. Bild von Malte Roß zu „Der Lebensretter“

Alle Rechte Malte Ross Wuppertal 2015

Alle Rechte Malte Ross Wuppertal 2015

3. Text von Malte Roß zu „Der Lebensretter“

Er rührt uns an, dieser Junge in der Erzählung „Lebensretter“, auch wenn er auf den ersten Blick unbedacht und leichtfertig mit seinem lächerlich belanglosen, lädierten Baustellenschild am Rand der Autobahn steht. Wir fühlen mit dem Kind, das unter seinesgleichen kaum Beachtung findet, kein einziges Mal zum Mitspielen eingeladen wird und in der neuen Wohngegend entgegen der Erwartung seiner Eltern auch nach Tagen noch isoliert und einsam ist.

Dass er, dem andere nicht mehr als ihre kalte Schulter zeigen, sich dennoch und mit noblem Eifer um das Wohl von anderen sorgt und sie vor möglichem Schaden bewahren will, erstaunt und rührt zugleich. Das Schild, gerade noch am Rand der Autobahn aufgelesen, hängt nun im Paternoster; der Junge hat es dorthin mitgebracht, will nun auch hier vor Gefahren warnen, vor einem unbedachten Schritt in den vorübergehend stillgelegten Aufzug.

Mag nun auch das, was er zum Schutze anderer, ob hier, ob dort, sich ausgedacht, in den Augen vieler vergeblich, sinn- und wirkungslos erscheinen, es gilt nun mal den anderen, für sie hat er Verantwortung übernommen und auf der Autobahn selbst Schlimmstes nicht gescheut.

Wir ahnen’s nicht nur, nein, wir wissen es: Die anderen werden’s ihm nicht danken, die Nachwelt ihm gewisslich keine Kränze flechten – doch wir, die seine Absicht deuten können und sie für (s)eine gute Tat zu nehmen voll Anerkennung willens sind, sollten wohl mit gleichem Eifer dafür Sorge tragen, dass er genügend Lebensrettungspfannkuchen“ bekommt.

4. Vorschläge für den Unterricht

  • Ausdrucken des Bildes in A4, Herumzeigen in der Klasse, Vermutungen zum möglichen Inhalt mit der Klasse sammeln
  • Aufhängen des Bildes in der Klasse
  • Vorlesen der Erzählung
  • Reaktionen der Schüler/innen zum Text
  • Vergleich der eigenen Eindrücke mit denen von Malte Roß
  • Weiterschreiben der Erlebnisse von Bastian; Leserbrief an den Autor bzw. Maler

5. Erfahrungen im Unterricht

Ich habe die Erzählung in einer 6. Klasse am Gymnasium vorgelesen. Sie wurde von allen verstanden, etwa 75% der Schüler/innen fand sie sehr spannend.