Video zum Einsatz von Blasinstrumenten beim Klassenmusizieren

Hier finden Sie einen Videoausschnitt aus unserer Fortbildung  “Die Klassenmusiker”, der zeigt und verdeutlicht, wie wir das Spiel auf Trompeten und Posaunen für Schüler/innen ohne Vorkenntnisse in unser Konzept integrieren.

Das Saxophon im Klassenunterricht

Prinzipiell setzen wir das Saxophon nach den gleichen Prinzipien ein, wie bei den Klassenmusikern auch die anderen Instrumente: Wir reduzieren das Spiel auf elementare, von den SchülerInnen leicht zu realisierende Möglichkeiten, beim Saxophon also auf die fünf Töne, die nicht oder nur mit der linken Hand gegriffen werden müssen (vergl. dazu die Tabelle unten). Durch geschickte Arrangements lassen sich nun durchaus beachtliche Ergebnisse erzielen, wobei auf dem Saxophon – anders als bei Trompete und Posaune – schnell auch kleinere Melodien realisiert werden können.

Zu allen Fragen nach der Handhabung des Instrumentes (z.B. zur Haltung von Instrument, Händen, Fingerdruck, Ansatz) sollte man sich eine Saxophonschule anschaffen  (etwa: Klaus Dapper: Das Saxophonbuch. Voggenreiter Verlag).

Darüber hinaus möchte ich auf einige Besonderheiten des Einsatzes von Saxophonen in der Schule hinweisen, die vor allem den KollegInnen Hilfestellungen geben sollen, die das Saxophonspiel selber nicht erlernt haben, es aber z.B. im Klassenunterricht einsetzen wollen. Dabei ist es natürlich schon wichtig, es vorher einmal auszuprobieren, am besten mit Hilfe eines erfahrenen Saxophonisten.

1. Das Saxophon ist von seiner Mechanik her ein sehr empfindliches Instrument. Es darf daher auf Dauer nur von SchülerInnen gespielt werden, die gelernt haben, mit dem Instrument entsprechend sorgfältig umzugehen.
2. Hat man „die Saxophonisten“ des Kurses / der Klasse herausgefunden, muss man ihnen beibringen, das Instrument richtig zu pflegen:
   • wie das Blättchen festgeschraubt und angefeuchtet sowie das Mundstück vorsichtig in den S-Bogen eingedreht wird.
   • wie der S-Bogen angefeuchtet bzw. gefettet und dann in das Instrument eingedreht wird.
   • wie im Instrument nach dem Gebrauch die Feuchtigkeit entfernt wird.
   • wie es im Koffer deponiert wird.
3. Von d. LehrerIn muss die Mechanik des Saxophons von Zeit zu Zeit mit einem „Feinöler“ geölt werden. Außerdem muss man ab und zu die Schrauben nachziehen, die nicht Justierzwecken dienen. (Welche das sind erkennt man leicht, wenn man sich das Instrument einmal anschaut.)
4. Es hat sich, auch aus Hygienegründen, als wichtig erwiesen, wenn „feste“ Saxophonisten ihr eigenes Blättchen, am besten auch ihr eigenes Mundstück, besitzen: Empfehlenswert für das Blättchen ist für Anfänger eine Stärke von 1,5 – abhängig von der Marke. Saxophone überblasen in die Oktave, indem die Oktavklappe gedrückt und der Ansatz verändert wird: Das ist für Anfänger in der Regel zu schwer, passiert aber manchmal „aus Versehen“! Dann muss man für d. entsprechend. SchülerIn die Stärke des Blättchens erhöhen.
5. Aus der Saxophonfamilie – gebräuchlich sind Bariton, Tenor, Alt und Sopran – eignet sich für jüngere Kinder vor allem das Alt-Saxophon, während ältere auch Sopran oder Tenor spielen können. (Aufgrund des Gewichts sollte man es in letzterem Fall mit einem „Schultergurt“ ausprobieren, der zwar nicht „cool“ aussieht, aber den Körper enorm entlastet.)
6. Saxophone sind „transponierende Instrumente“, d.h. sie klingen anders, als sie notiert werden:
   • Wenn ein Alt-/Bariton-Saxophon ein notiertes C spielt, erklingt ein Es.
   • Wenn ein Tenor-/Sopran-Saxophon ein notiertes C spielt, erklingt ein B.
7. In der Tabelle finden sich die oben angesprochenen Töne, die am leichtesten von Anfängern “leer”gespielt oder mit der linken Hand gegriffen werden können (in der zum besseren Überblick sehr reduzierten Grifftabelle mit X markiert). (Kinder, die das Flötenspiel erlernt haben, stellen übrigens schnell Parallelen her.)
8. Und wenn sich beim Üben in der Schule andere durch die Lautstärke des Instrumentes gestört fühlen? Dann erprobe man doch einmal die im Fachhandel erhältliche, von der Firma El Saxco entwickelte Gig-Bag-Saxophontasche “Silent Bag”, die auch zum normalen Transport benutzt werden kann: Das Instrument bleibt während des Spieles in der Tasche und reduziert nach Angaben des Fachblattes Musik Magazin (5/98, S. 34) den Geräuschpegel um 60-70%.

Grifftabelle für Saxophone (Anfänger)

	notiert	klingend
		Sopransaxophon	Altsaxophon	Tenorsaxophon	Baritonsaxophon
		klingt 1 Ganzton tiefer	klingt 1 große Sexte tiefer	klingt 1 große None tiefer	klingt 1 große Sexte und 1 Oktave tiefer
O O O O O O O	cis2	h1	e1	h	e
O O X O O O O	c2	b1	es1	b	es
O X O O O O O	h1	a1	d1	a	d
O X X O O O O	a1	g1	c1	g	c
O X X X O O O	g1	f1	b	f	B