Die Musikkonzepte, die ich Ihnen auf meiner Seite vorstelle, sind an verschiedenen Schulen in sehr unterschiedlichen Musikräumen entstanden, funktionieren also auch unter teilweise schwierigen Raumbedingungen. Hier stelle ich Ihnen beispielhaft einen Musikbereich vor, den ich für meine Arbeit als ideal empfunden habe. Er hat mir ständig neue musikpädagogische Chancen eröffnet, nicht nur zum Klassenmusizieren, sondern auch zu Freiarbeit, selbstkontrolliertes Lernen, multimediales Präsentieren von Gruppenarbeitsergebnissen usw.
- Der komplette Musikbereich kann in den Mittagspausen von (bis zu 50) Schüler/innen frei genutzt werden kann: für musikalische Hausaufgaben, kleine Bands, eigene Ideen.
- Wegen unseres Ordnungssystems haben wir trotz der intensiven Nutzung kaum Probleme mit Unordnung oder gar Zerstörungen: Jedem Raum ist eine andere Farbe zugeordnet; entsprechende farbige Klebepunkte kennzeichnen die in den Raum gehörigen Instrumente usw. Außerdem befinden sich Fotos vom „Originalzustand“ der Räume an den Wänden, so dass auf einen Blick zu erkennen ist, wie aufgeräumt werden muss.
- Man kann sogar, wenn es der Stundenplan erfordert, zwei Klassen gleichzeitig in diesem Musikbereich unterrichten.
- Danke an meinen Kollegen Fabian Stuhlmann, der es Ihnen mit seinen Panorama-Aufnahmen ermöglicht, auch einen Blick auf die Details zu werfen. (Ein Klick auf die Standfotos vergrößert diese.)
- Auch der Flur lässt sich für Gruppenarbeit nutzen, so dass wir in diesem Musikbereich über insgesamt sechs Differenzierungsräume verfügen, die durch Türen voneinander getrennt sind.
- Neue Medien wie elektronische Tafeln, iPads usw. lassen sich gut in das Konzept integrieren.
1. Musikraum 1: ein Keyboardraum, der keiner ist
Herzstück unseres Musikbereiches ist der Musikraum 1, der sich blitzschnell von einem Keyboardraum in einen auch für Schreib- und Leseaufgaben geeigneten Raum verwandeln lässt. Angeregt dazu wurde ich von Georg Höing (Wartburg Hauptschule Münster), der im Jahre 2002 für etwa 2500 € die Untergestelle der Keyboardtische von einer Schlosserei anfertigen sowie das Holz zuschneiden ließ und dann alles mit einer Technik AG montierte: also bezahlbar. Unsere Keyboardtische haben wir mit Elternhilfe von einer Schreinerei, die ein Keyboard als Modell bekam, anfertigen lassen und mit 18 Roland Keyboards E 09 (hochwertige Klänge, zwei Kopfhörerausgänge vorne) bestückt.
Weitere Ausstattung des Musikraums 1 (neben der üblichen):
- Teppichboden, zentrale Stromabschaltung, höhenverstellbare Stühle, Verdunkelungsmöglichkeit
- Flügel, Bandausstattung und akustische Gitarren (halber Klassensatz)
- mobiler Laptop mit Beamer
- zahlreiche Plakate zu Musikgeschichte und – Theorie: Diese Plakate lassen sich im Unterricht, so ganz nebenbei, immer wieder im Sinne eines Spiralcurriculums thematisieren. Dies und die graphische Aufbereitung bringen die Unterrichtsinhalte ins Langzeitgedächtnis.