Mit 30 Kindern und einem Drum Set Schlagzeug lernen im ganz normalen Musikunterricht der Sekundarstufe I ?
Die KollegInnen unserer Fortbildungen für die Sekundarstufe I, die wir seit Jahren als Moderatoren der Bezirksregierung Düsseldorf durchführen, sind jedenfalls öfter skeptisch bei dieser Ankündigung. Deshalb reden wir dann nicht nur über unser Konzept, sondern wir laden zu einer Unterrichtshospitation ein, durchaus auch in “schwierige” Klassen, um zu zeigen, wie unsere Idee funktioniert:
- Zunächst stellt man sich vor die Klasse und spricht wiederholt rhythmisch (mit entsprechenden Bewegungen): rechter Fuß – linke Hand.
- Die Kinder sprechen und machen sitzend auf ihren Plätzen mit.
- Dann wird das Drum Set kurz erklärt.
- Schließlich kommen immer abwechselnd ein Junge und ein Mädchen nach vorne und übertragen die Vorübung auf das Schlagzeug.
- Dabei werden im Wechsel Viertel auf der Bass Drum und der Snare Drum gespielt. Wir nennen das Baustein 1. Hier die (vergrößerten) Abbildungen aus unserem Buch “Die Klassenmusiker” (S. 21) (alle Rechte bei den Autoren):
1. Zählzeit: Die Bass Drum wird mit dem rechten Fuss gespielt.
2. Zählzeit: Die Snaredrum wird mit der linken Hand gespielt.
- Während dieser Zeit malen die anderen Schüler/innen, z.B. ein Drum Set mit entsprechender Beschriftung, ihren ersten Auftritt beim Schulkonzert, ihre Lieblingsband, oder sie arbeiten mit der Notenkartei.
- Ich habe also als Lehrer Zeit und Ruhe, mich um die Schlagzeugspieler zu kümmern.
- Nach spätestens 20 Minuten sind alle durch, und ich kann mich anderen Unterrichtsinhalten widmen. (Vielleicht singen wir gemeinsam und ein besonders guter Schüler spielt zur Klavierbegleitung durch den Lehrer Schlagzeug.)
- In den nächsten Stunden werden weitere Bausteine eingeführt: das Becken, die Hi-Hat sowie Achtel und Sechzehntel kommen dazu.
- Das funktioniert nach unserer und der Erfahrung vieler KollegInnen einige Stunden lang wirklich gut. Dann sollte man allerdings andere Instrumente wie E-Bass und Gitarre, für die es ebenfalls entsprechende Bausteine gibt, sowie Keyboards usw. dazu nehmen. So sind immer mehr Schüler/innen beschäftigt, und es kommt keine Langeweile auf: Nach und nach entstehen unsere Einsteiger-Stücke.
- Die Erfahrung zeigt: Es gibt wirklich kaum Schüler/innen, die nach einiger Zeit nicht in der Lage sind, einen einfachen Rockrhythmus zu spielen. Wenn man z.B. an die komplizierten Klatsch -/Sprechspiele denkt, mit denen gerade Mädchen sich häufig in ihrer Freizeit beschäftigen, eigentlich kein Wunder!
- Wie es genau geht, haben wir ausführlich in unserem Konzept “Die Klassenmusiker” beschrieben, wie es sich anhört, demonstriert die dazu gehörende CD, die auch Mitspielstücke enthält.